Ausstattung der Kirche St. Clemens-Maria Immenhausen

    Fenster

    Die Pfarrkirche St. Clemens-Maria wurde von den Architekten Lipsmeier und Reuter aus Paderborn im Stil der frühen 50er Jahre gestaltet. Der Kirchenraum wird durch eine segmentbogige, mit Holz verkleidete Tonnenwölbung überspannt. Schmale Trennwände grenzen den Chorraum vom Schiff ab. Die Nordwand unter der Orbelempore ist mit Taufstein und Beichtstuhl kapellenartig gestaltet.

    Gleich beim Betreten der Kirche am Portal wird der Besucher mit dem Patron der Kirche, mit Clemens-Maria Hofbauer vertraut gemacht. Richard Süßmuth hat den Namensgeber der Kirche mit einer Glasmalerei geehrt. Man sieht den Heiligen mit Kreuz und Bibel vor der Silhouette Warschaus und Wiens, seinen Wirkungsstätten.

    Die neun Westfenster, die so genannten Engelfester, sind ebenfalls von R. Süßmuth gestaltet und zur Weihe des Gotteshauses gestiftet. Der Künstler verstand die strengen überlebensgroßen Wesen als Schutzengel. Sie sollen den Gottesdienstbesuchern ihre dreigeteilte Aufgabe in der Welt verdeutlichen: Gottes Ratschlüsse verkünden, das Gottesvolk schützen und die Gläubigen auf dem Weg des Glaubens begleiten, den guten Willen der Menschen stärken, ihnen im Leid beistehen und ihre Gebete vor Gottes Angesicht bringen, die Auferstehung und das Gericht verkünden, die gerechten von den Gottlosen scheiden und mit den Heiligen Gott jubeln.

    Zur Verdeutlichung seiner Aussage fügt der Künstler jeweils drei Engel zu einer Gruppe zusammen. Die erste (am Eingang beginnend) bilden Gabriel mit der Lilie, Michael mit dem Schwert und Raphael mit dem Pilgerstab. Es folgen drei weitere Engel; sie halten in ihren Händen einen Kelch, ein Kreuz mit Dornenkrone und eine Schale aus der eine Flamme lodert. Den Abschluss bilden die drei Endzeitenengel. Der erste bläst eine Posaune, der zweite hält die Waage und der dritte trägt eine Krone in seinen Händen.

    Ein bedeutendes, aber leider durch die neue Orgel verdecktes Rundfenster ist dem Pfingstereignis gewidmet. Richard Süßmuth setzt die Unordnung in der Welt ins Zentrum seiner Darstellung. Über dieser Erde schwebt die Taube; von ihr gehen sieben dreigeteilte Strahlen aus; sie symbolisieren, wie auch die sieben Flammen, die sieben Gaben des Heiligen Geistes: Weisheit, Verstand, Wissenschaft, Rat, Stärke, Frömmigkeit und Gottesfurcht.

    Die Dreiteilung der Strahlen weist auf die Dreifaltigkeit Gottes hin: Vater, Sohn und Heiliger Geist.

    Wandmalereien

    Kreuzabnahme

    Zu den Sehenswürdigkeiten der Kirche gehören auch die Wandmalereien im Altarraum, auf den Trennwänden zum Altarraum und an der Ostwand des Kirchenschiffes. Sie sind Arbeiten von Professor H. Heiduk aus Kassel.

    An der Ostwand befindet sich eine Darstellung der 14 Kreuzwegstationen. Die Einzelbilder laden die Gläubigen ein, den Leidensweg Jesu von Station zu Station meditierend nachzuerleben. Er beginnt mit der Handwaschung des Pilatus und endet mit der Grablegung.

    Altarbild

    An der Südwand befindet sich das Altarbild. Der Künstler setzt auf eine braunrote Fläche das Kreuz mit dem Gekreuzigten. Neben dem Kreuz stehen die trauernde Maria und Johannes, der Lieblingsjünger. Weiter sind die verdunkelte Sonnenscheibe und der Mond in Sichelform zu sehen.

    Auf der linken Trennwand zwischen Altarraum und Schiff ist die Heilige Elisabeth von Thüringen mit ihrem Landeswappen zu sehen. Neben ihr steht St. Hedwig, die Patronin Schlesiens mit Wappen.

    Elisabeth und Hedwig

    Elisabeth trägt ein königliches gewand und als Zeichen ihres Wirkens in der rechten das Brot und in der Linken die Rosen. Hedwig trägt die Ordenskleidung der Zisterzienserinnen und dokumentiert so ihr segensvolles Wirken bei den Ordensberufungen in ihrem Land.

    Beide Heilige übten das Werk der Barmherzigkeit. Das Speisen Hungriger, das Tränken Durstiger und das Beherbergen Obdachloser waren Handlungen mit direktem Bezug zur Situation der Vertriebenen nach dem 2. Weltkrieg.

    Auf der rechten Trennwand sieht man St. Stephan, König von Ungarn, mit seinem Wappen. Krone und Marienfahne in seinen Händen weisen auf seine Verdienste als Organisator des kirchlichen Aufbaus hin.

    Neben Stephan steht St. Adalbert von Böhmen im Bischofsornat. Der Erzbischof von Prag und Missionar der heidnischen Preußen wird als Schutzpatron Böhmens verehrt. Er erhebt segnend seine rechte Hand; in der linken hält er sein abgeschlagenes Haupt.

    Weitere sehenswerte Kunswerke

    • Schutzmantel-Madonna des Oberammergauer Holzschnitzers Lenz aus dem Jahre 1956

    • Taufstein aus dem Jahre 1956, gestiftet von Richard Süßmuth

    • Monstranz, gestiftet von H. Rahier

    • Justen/Kampa-Orgel mit 15 Registern der Fa. Bosch, gestiftet von Prof. Bernhard Justen im Jahre 2001

    • Glocken aus den schlesischen Orten Langseifertsdorf und Jonasberg, gegossen 1680 bzw. 1688